13 Bischöfe aus Nordamerika, Europa und Südafrika fanden sich vom 11. bis zum 16. Januar zum 14. Internationalen Bischofstreffen im Heiligen Land ein. Der Besuch der Bischöfe war dabei natürlich vom andauernden Konflikt zwischen Palästina und Israel und den aktuell stattfindenden Friedensgesprächen geprägt. In ihrem Abschlusskommuniqué unterstrichen die Bischöfe, die besondere Dringlichkeit dieser Gespräche: „Gaza ist eine vom Menschen verursachte Katastrophe, ein erschütternder Skandal, eine Ungerechtigkeit, die nach einer Lösung durch die menschliche Gemeinschaft schreit.“
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Portal-Icon_Israel-Pal%C3%A4stina.png; Urheber: Wikipediabenutzer Grauesel)
Der Nahost-Konflikt prägt die Geschichte Israels seit der Gründung dieses Staates, obschon seine Wurzeln weiter in die Vergangenheit reichen. Seit der Staatsgründung Israels im Jahre 1948 vermengen sich in dieser Auseinandersetzung politische, kulturelle, religiöse und völkerrechtliche Motive zu einer schwer zu durchschauenden Interessenslage. Vor allem die aggressive Siedlungspolitik Israels als auch terroristische Anschläge der Hamas befeuern diesen Konflikt stets aufs Neue. Ob unter diesen Voraussetzungen ein dauerhafter Friede möglich ist, bleibt auch in dieser Zeit fraglich. So verließen die Bischöfe das Heilige Land auch mit gemischten Eindrücken: „Während bei einem Gespräch mit westlichen Diplomaten ein vorsichtig optimistischer Ausblick gegeben wurde, äußerten palästinensische Politiker und Vertreter der Kirche im Heiligen Land eher Skepsis hinsichtlich der Erfolgsaussichten der Verhandlungen.“
Trotz dieser gegensätzlichen Aussagen kehrten die Bischöfe nicht ohne Hoffnung in ihre Diözesen zurück. Sie fanden eindrückliche Beispiele gelebter Solidarität und Liebe in kleinen christlichen Gemeinschaften, die sich über Religionsgrenzen hinweg auf die Seite der Armen und sozialen Verlierer des Nahost-Konflikts stellen. Gestärkt durch diese Erfahrungen wagen sie einen vorsichtig optimistischen Blick in die Zukunft: „Auch wenn wir das Heilige Land verlassen, bleiben die Bischöfe und Menschen der Ortskirche in unseren Herzen. Sie sind nicht allein. Zusammen mit ihnen sind wir voller Hoffnung. Wir beten dafür, dass der Besuch von Papst Franziskus im Heiligen Land die Hoffnung in dieser Region stärken möge. Wir glauben daran, dass ein dauerhafter Frieden möglich ist.“
Teilnehmer des Bischofstreffens:
- Erzbischof Stephen Brislin, Südafrika
- Bischof Pierre Bürcher, Skandinavien
- Bischof William Crean, Irland
- Bischof Michel Dubost, Frankreich
- Erzbischof Paul-Andre Durocher, Kanada
- Erzbischof Patrick Kelly, England und Wales
- Bischof William Kenney, England und Wales
- Bischof Declan Lang, England und Wales
- Bischof Denis Nulty, Irland
- Bischof Richard Pates, Vereinigte Staaten von Amerika
- Bischof Thomas Renz, Deutschland
- Bischof Janusz Stepnowski, Polen
- Erzbischof Joan Enric Vives, Spanien
Markus Patenge