In seiner Botschaft zum Welttag des Migranten und Flüchtlings 2011 unter dem programmatischen Titel Eine einzige Menschheitsfamilie unterstreicht Papst Benedikt XVI. die Dringlichkeit, einander unabhängig von Kultur und Nationalität als Schwestern und Brüder zu erkennen und den tieferen Sinn des Migrationsphänomens, die Einheit der Menschheitsfamilie, zu begreifen.

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Diese Brüderlichkeit ist die Grundlage für die notwendige Solidarität im Blick auf eine von Gerechtigkeit und Frieden geprägte Welt. Darüber hinaus erinnert Papst Benedikt daran, dass die Kirche einsteht für das Recht der Menschen auf Auswanderung und damit grundsätzlich auch für die Möglichkeit, in ein anderes Land einwandern zu können, um bessere Lebensbedingungen zu suchen. Davon unberührt bleibt das Recht der Staaten auf die Regulierung der Zuwanderung. Wesentlich ist hierbei, dass die gebührende Achtung gegenüber der Würde einer jeden menschlichen Person [sic!] stets gewährleistet sein muss. In Bezug auf die Einwanderer spricht der Papst von der Pflicht, sich im Gastland zu integrieren, dessen Gesetze und nationale Identität zu respektieren.
Die Rolle der Kirche besteht in diesem Kontext vor allem darin, Zeichen zu sein für die Einheit der Menschen mit Gott und untereinander. Diese Einheit äußert sich im konkreten Dienst der Liebe ebenso wie in der Feier der Eucharistie.
Einen weiteren Abschnitt seiner Botschaft widmet der Papst den Flüchtlingen und den anderen Zwangsmigranten. In diesem Zusammenhang erinnert er die internationale Gemeinschaft an die Verpflichtungen, die sie den Betroffenen gegenüber übernommen hat.
Die Botschaft des Papstes schließt mit einem besonderen Akzent bezüglich der wachsenden Zahl ausländischer und internationaler Studenten und deren kultureller und wirtschaftlicher Brückenfunktion zwischen den Herkunfts- und Gastländern.
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Von: Tobias Keßler