„Das erste globale Bistum“.

27. Januar 2014

Es ist ein ungewöhnliches Jubiläum von nachgerade weltgeschichtlicher Bedeutung, das die katholische Kirche in Portugal in diesem Jahr begehen darf. Vor 500 Jahren, am 12. Januar 1514, errichtete Papst Leo X. mit der Bulle „Pro excellenti praeeminentia“ das Bistum Funchal als eine Tochtergründung des Erzbistums Lissabon. Sämtliche portugiesische Kolonien unterstanden fortan in kirchlicher Hinsicht dieser auf der atlantischen Inselgruppe Madeira angesiedelten Diözese. 1533 zum Erzbistum erhoben, wurden aus dem riesigen, im wahrsten Sinne des Wortes die halbe Welt umfassenden Territorium zugleich die Suffragane Angra, Goa, Santiago de Cabo Verde und São Tomé und Príncipe herausgelöst. Zwar wurde die Kirche von Funchal bereits 1551 wieder zum Bistum herabgestuft. Ihre missionsgeschichtliche Bedeutung aber bleibt davon unberührt.

Congresso internacional 500 anos Diocese do Funchal

                               (Quelle: Diocese Funchal)

„Kirche als Mission“ („Igreja em missão“) sind passenderweise die diesjährigen diözesanen Feierlichkeiten überschrieben, die im Juni in eine Festwoche einmünden werden.  Vom 18. bis 20. September 2014 wird sich dann eine internationale wissenschaftliche Konferenz umfassend mit den unterschiedlichsten Aspekten befassen, die für Geschichte, Kultur und Spiritualität des Kolonialbistums von Bedeutung waren und sind. Die Tagung ist überschrieben: „Das erste globale Bistum“ („A Primeira Diocese Global“). Gewiss versprechen die Veranstalter mit diesem Titel nicht zu viel.

Gregor Klapczynski