Die Mission der Medien

22. Juli 2012

Wer die Wahrheit berichtet, setzt das eigene Leben aufs Spiel. Dieser Tatsache sind sich Journalist(inn)en in Mexiko seit langem bewusst. Diejenigen, die sich nicht bestechen lassen und die Verstrickungen zwischen Staatskonzernen, Mafia und Politik in Mexiko publik machen, müssen das Land verlassen. Denn die Morddrohungen beginnen für sie und auch für ihre Familien. (s. Die ZEIT. Nr. 48).

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Die katholische Nachrichtenagentur Mexikos ist sich dieses Kontextes und der Herausforderung, wahrhaftig in der Öffentlichkeit zu sprechen, auch bewusst. Sie sucht nach Wegen, um der eigenen Berufung nachzukommen. Die bischöfliche Kommission für die Pastoral der Kommunikation (CEPCOM) veranstaltete vom 10. bis zum 13. Juli in der Nähe von Mexiko Stadt, in Cuatitlán Izcalli, die Zweite Nationale Konferenz katholischer Journalisten. Unter dem Titel „Die katholische Presse als Werkzeug der neuen Evangelisierung und der Mission auf kontinentaler Ebene“ wurden Perspektiven der Berichterstattung analysiert. Ebenso wurde das Thema der eigenen Identität als katholischer Nachrichtenagentur diskutiert. Die Journalist(inn)en betrachten sich als „Werkzeuge des Heiligen Geistes (…), als Verfechter des Lebens vor den Herausforderungen der Welt von heute“. Msgr. Luis Artemio Flores Calzada unterstrich die Rolle der katholischen Presse im Sinne von Aparecida: man solle sich darum bemühen, aus der Information einen Kommunikationsvorgang zu ermöglichen, der Glauben in Christus solle kommuniziert werden. Auch die katholische Berichterstattung müsse evangelisiert werden, so Jaime Septién Crespo, einer der Hauptreferenten auf der Tagung. In einer gemeinsamen Stellungnahme kamen die Konferenzteilnehmer zu der Meinung, dass die katholische Nachrichtenagentur solidarischer wirken solle, denn “der Geist von Aparecida wird in Lateinamerika und in der Karibik erst entdeckt, wenn man den eigenen Kontext ernst nimmt, jenen Kontext, der in der Suche nach Wahrheit verblutet“.