Laut Portal Weltkirche hat das Seligsprechungsverfahren für den ermordeten salvadorianischen Erzbischof Oscar Romero (1917–1980) eine wichtige Hürde genommen. Wie es unter Bezugnahme auf die italienische Tageszeitung „Avvenire“ berichtet, erkannte der Theologenrat der vatikanischen Heiligsprechungskongregation einstimmig das Martyrium Romeros an. Mit diesem Schritt fehle für eine Seligsprechung nur noch die offizielle Anerkennung durch die Kongregation und die Zustimmung von Papst Franziskus.
Romero war am 24. März 1980 während eines Gottesdienstes in San Salvador von Unbekannten erschossen worden. Auch wenn die Hintergründe bis heute nicht vollständig geklärt sind, werden die Drahtzieher des Attentats in der Armee vermutet. Romero hatte durch seinen unermüdlichen Einsatz für die Rechte der Armen und Unterdrückten den Hass reaktionärer Kreise auf sich gezogen.
Auf Diözesanebene wurde 1990 ein Seligsprechungsverfahren für Romero eröffnet. Nach dessen Abschluss wurde es zunächst im Vatikan weitergeführt, geriet dann aber ins Hintertreffen. Kritiker vermuteten dahinter vatikanische Vorbehalte gegen die in Lateinamerika beheimatete sogenannte „Theologie der Befreiung“.
Papst Franziskus gab dem Prozess kurz nach seiner Wahl im März 2013 einen neuen Anschub. Er hatte zuletzt erklärt, der Seligsprechungsprozess Romeros sei jetzt auf einem „normalen Weg“. Einige Jahre sei das Verfahren von der Glaubenskongregation „aus Vorsicht blockiert“ gewesen. Inzwischen liege es wieder bei der Heiligsprechungskongregation und den Postulatoren.
Roman Beck
Quelle: http://weltkirche.katholisch.de/de/weltkirche/aktuelles/20150109_seligsprechung_oscar_romero.php
Bild: Pedro Nonualco