Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland hat ein „Wort zum gemeinsamen Osterfest 2014“ herausgegeben. Darin heißt es: „Katholische, evangelische, orthodoxe und freikirchliche Christen bezeugen gemeinsam den Grund ihres Glaubens und geben der österlichen Freude gemeinsam Ausdruck.“ Aus diesem besonderen Anlass lädt die Arbeitsgemeinschaft deshalb „alle christlichen Gemeinden dazu ein, am Osterfest 2014 dieser Gemeinsamkeit in der Osterfreude Ausdruck zu geben“.
Einen Schritt weiter hat der South Australian Council of Churches gedacht. Er weist darauf hin, dass die weltweite Christenheit infolge des einheitlichen Ostertermins am 20. April ja schon von Aschermittwoch an und bis auf Pfingsten in der Feier des christlichen Glaubenszentrums miteinander verbunden sei. Und er macht fünf sehr konkrete Vorschläge, wie diese Verbundenheit jeweils vor Ort zum Ausdruck gebracht werden könnte: 1.) durch die Veranstaltung eines ökumenischen Fasteneinkehrtags, 2.) durch einen ökumenischen Schweigetag, der das Vaterunser zum Thema hat, 3.) durch einen Vortrag über verfolgte Christen im Nahen Osten, 4.) durch die Verbreitung des Friedenslichtes von Bethlehem und 5.) durch eine Dinner-Veranstaltung zu Beginn der Gebetswoche für die Einheit der Christen, die, wie jedes Jahr, auf das Pfingstfest vorbereit und in demselben kulminiert.
Die nächste Gelegenheit, um die Fasten- und Osterzeit konfessionenübergreifend zu durchleben, bietet sich schon 2017, im Jahr des Reformationsgedenkens, danach erst wieder 2034. Angesichts der unterschiedlichen Anschauungen, die hierzulande über die Art und Weise herrschen, wie an die Reformation erinnert werden könnte und sollte, deutet der Impuls von Down Under doch vielleicht einen Weg an, um aus der Tiefe des christlichen Glaubens heraus Freude und Trauer, Hoffnungen und Ängste zu thematisieren, die die getrennten Kirchen in Bezug auf ihre gemeinsame Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bewegen. Weltkirchliches Lernen ist in aller Munde. Warum nicht einfach einmal den Versuch wagen?
Gregor Klapczynski