150.000 Menschen leben in Nairobis drittgrößtem Armenviertel am Rande der riesigen Müllhalde Dandora – der einzigen Müllkippe der Viermillionenstadt. Gewalt, besonders unter bewaffneten Jugendgangs, und die Angst vor Vertreibungen sind allgegenwärtig. «Father John setzt sich furchtlos und selbstlos für die Rechte der Slumbewohner ein und zeigt ihnen Alternativen zum Leben in absoluter Armut und Gewalt», so die Begründung der Jury des Menschenrechtspreises der deutschen und der französischen Botschaft.
Die St. John’s-Gemeinde unterstützt die Bewohner von Korogocho mit verschiedenen sozialen Projekten. So gründete die katholische Gemeinde unter anderem einen Recycling-Hof, der fairere Preise zahlt und den Müllmännern und -frauen wenigstens grundlegende Arbeiterrechte zusichert.
Bereits 2002 gründete Father John das KUTOKA-Netzwerk in Nairobi. KUTOKA besteht aus katholischen Kirchengemeinden und Laiengruppen mit rund 700 Mitgliedern, die sich für die Rechte der Menschen in den Armenvierteln Nairobis einsetzen und damit aktiv zu einer Friedensförderung beitragen wollen. Umgesetzt wird dies unter anderem durch sportliche und kreative Projekte wie Fußballturniere und Musikfeste, durch die die unterschiedlichen Gruppen einander näher gebracht werden sollen.
«Als Priester ist es meine Aufgabe, den Leuten Hoffnung, Selbstvertrauen und ein Bewusstsein ihres Wertes als Geschöpf Gottes zu geben», so Father John. «Es ist sehr hart hier und gefährlich. Ich wurde schon mehrmals überfallen und ausgeraubt. Aber hier ist mein Platz!»
2011 war Father John Gast der MISEREOR-Fastenaktion und stellte seine Arbeit in mehreren deutschen Gemeinden vor.