Neue Gewalt gegen Christen in Nigeria und Kenia

30. April 2012

Die jüngsten Terroranschläge auf Gottes­dienst­besucher in Nigeria und Kenia stellen einen traurigen Höhepunkt der Gewalt gegen Christen in Afrika dar. In beiden Fällen handelt es sich zum wiederholten Male um gezielte Anschläge auf betende Christen. Sowohl in Nigeria als auch in Kenia werden islamistische Terrorgruppen hinter den Anschlägen vermutet. Während in Kenia die aktiveName Einmischung der Regierung in den somalischen Konflikt als Motiv der Täter angenommen wird, verbereitet in Nord-Nigeria die radikal-islamische Sekte Boko-Haram mit zahlreichen Angriffen und Terrorattacken auf staatliche Institutionen und Kirchen seit über einem Jahr Angst und Schrecken.

Wie in vielen anderen afrikanischen und asiatischen Staaten, in denen Christenverfolgung und Diskriminierung an der Tagesordnung sind, scheint den Christen dabei zum Verhängnis zu werden, dass ihre Religion mit dem verhassten Westen identifiziert wird.
In einer Stellungnahme brachte Vatikansprecher Lombardi die tiefe Solidarität der Kirche mit den Opfern der Anschläge zum Ausdruck und forderte dazu auf, «jenseits aller religiösen Unterschiede nicht der Versuchung nachzugeben und in den Teufelskreis mörderischen Hasses zu verfallen».
Der Vorsitzende der nigerianischen Bischofskonferenz zeigte sich schockiert und fand auch deutliche Worte in Richtung nigerianische Regierung: «Boko Haram bekämpft auch muslimische Einrichtungen, die Sympathie für Christen oder für die Regierung haben. Die Regierung ihrerseits steht eigentlich in der Pflicht, Sicherheitspersonal herumzuschicken und überdies herauszufinden, wer diese Leute sind und was sie planen. Jedesmal nach einem Anschlag wird uns erzählt: Wir haben die Lage im Griff. Und doch passiert es immer und immer wieder. Die Regierung tut nicht genug, um alle Bürger dieses Landes zu schützen, Muslime oder Christen.» (rv)
Weitere Hintergrundinformationen zur Situation in Nigeria finden Sie u.a. hier.