Neue Studie zum Glauben der US-Katholiken veröffentlicht

01. November 2011

Kürzlich veröffentlichte der National Catholic Reporter eine umfangreiche Studie zu den religiösen Überzeugungen der us-ameri­kanischen Katholiken und zu zahlreichen Bereichen des kirchlichen Lebens in den USA. Das Bild, welches die in den Wochen nach Ostern zum fünften Mal seit 1987 durchgeführte Umfrage zeichnet, ist vielschichtig. Wie in den meistern anderen christlichen Denominationen ist zu beobachten, dass sich die jüngere Generation in dramatischer Weise von der Kirche verabschiedet. Trotzdem wächst die Zahl der US-Katholiken mit der Gesamtbevölkerung und verharrt bei einem Bevölkerungsanteil von 24%. Das ist vor allem der starken Einwanderung katholischer Hispanos zu verdanken, die zugleich auch das Gesicht der Kirche verändern.
Auch in den USA geht die Zahl der Ordensleute und Diözesanpriester massiv zurück, die Anzahl der Pfarrgemeinden verringert sich entsprechend. Sowohl die Möglichkeit als auch die Bereitschaft der Laien zur Beteiligung wird dabei überwiegend als rückläufig wahrgenommen. Trotzdem empfindet die Mehrzahl der Katholiken ihre Gemeinden nach wie vor weder als zu groß noch als zu unpersönlich, was wohl nicht zuletzt der überaus hohen Zustimmung zu verdanken ist, welche die Arbeit der Gemeindepfarrer erhält. Da ist es wenig verwunderlich, dass 2/3 die Auflösung ihrer Pfarreien unter allen Umständen ablehnen. Was jedoch überrascht ist, dass die übergroße Mehrheit den verschiedenen Formen von Gemeindezusammenlegungen sehr aufgeschlossen gegenübersteht.
Am wichtigsten ist den US-Katholiken an ihrem Glauben die Auferstehung Jesu, die Solidarität mit den Armen, Maria und die Sakramente. Die Autorität des Papstes, die Ablehnung der Todesstrafe durch die Kirche sowie der Zölibat des männlichen Klerus spielt für die katholische Identität der meisten eine untergeordnete Rolle.
Das traditionell in den USA sehr ausgeprägte katholische Schul- und Bildungswesen war ebenfalls Bestandteil der Umfrage. Obwohl es mittlerweile viel weniger katholische Schulen als in den 50er und 60er Jahren gibt und deren Wert und Notwendigkeit unter den Katholiken umstritten ist, zeigt die Studie, wie sehr solche Bildungseinrichtungen die katholische Identität und Praxis vieler nachhaltig geprägt haben. Für die Gruppe der Hispanics leisten die katholischen Schulen darüber hinaus vielfach einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung ihrer sozio-ökonomischen Situation (NCR/SN).

Eine umfassendere Zusammenfassung der Daten finden sie hier.