Presseberichten (kath.net/KAP) zufolge, soll das Seligsprechungsverfahren für Oscar Romero zügig abgeschlossen werden. Papst Franziskus selbst habe sich um die Beschleunigung des Verfahrens bemüht, das bereits seit 1996 läuft und in den vergangenen Jahren kaum noch vorangekommen war. Damit würde ein Befreiungstheologe zur Ehre der Altäre erhoben.
Oscar Romero, Erzbischof von El Salvador, wurde am 24. März 1980 von Scharfschützen erschossen, während er eine Messe feierte. Voraus gegangen war der jahrelange Kampf gegen die Militärdiktatur seines Heimatlandes. Er trat für politische Reformen und die Rechte der einfachen Bevölkerung ein. Mit seinen Predigten, die über die Landesgrenzen hinaus verbreitet wurden, geriet er in das Visier der Machthaber. Trotz Todesdrohungen und Fluchtmöglichkeiten verblieb er bei seinem Volk. Romero identifizierte sich mehr mit dem armen und entrechteten Volk, mit den „Campesinos“, als mit der Hierarchie seiner Zeit. Das passt zur Linie des aktuellen Pontifikates.
Mit der Seligsprechung Romeros würde weltkirchlich anerkannt, welche Sprengkraft die Option für die Armen hat. Es wäre die Möglichkeit, der Sache (d.h. der tugendhaften, evangeliumsgemäßen Botschaft, die im Leben Romeros steckt) den Vorrang zu geben und die Differenzen, die es seinerzeit mit dem Vatikan gab im Dienst dieser Sache hintanzustellen.
Von: Jorge Gallegos Sánchez