Vom 7. bis 9. Oktober 2015 fand an der Phil.–Theol. Hochschule Sankt Georgen die Albertus Magnus-Jahresakademie statt. In diesem Jahr versammelten sich insgesamt 36 weltkirchliche Stipendiaten des Stipendienprogramms, die zurzeit an verschiedenen Studienorten in Deutschland ein Promotions- oder Lizentiatsstudium verfolgen. Während dieser drei Tage präsentierten die Teilnehmer ihre Forschungsprojekte und diskutierten angeregt die Arbeitsfortschritte. Aufgrund der angewachsenen Teilnehmerzahl wurde die Jahresakademie in zwei Gruppen durchgeführt, die einer Trennung nach wissenschaftlichen Disziplinen folgte.
Das Anliegen vieler Stipendiaten ist die Untersuchung von Forschungsfragen, die eine hohe Relevanz für den Herkunftskontext (z.B. der Heimatdiözese) aufweisen. Dadurch gewährten die Vortragenden nicht nur Einblicke in die aktuelle wissenschaftliche Arbeit, sondern vermittelten auch wertvolle Hintergrundinformationen zur weltkirchlichen Situation vor Ort. So wurde etwa die Inkulturation des Christentums in die nigerianische Igbo-Kultur genauso thematisiert, wie der Umgang der ruandischen Bevölkerung mit dem Genozid vor rund 20 Jahren.
Schließlich wurde die Jahresakademie durch eine theologische Exkursion in die Frankfurter Innenstadt abgerundet. Bei einer thematischen Stadtführung unter dem Motto „Von Dominikanern, Barfüßern und Weißfrauen“ erfuhren die Stipendiaten, wie der Messestandort Frankfurt seit seiner Stadtwerdung im 12. Jahrhundert eine Vielzahl von Orden anzog, welche unterschiedliche karitative Aufgaben übernahmen.
(Die Stipendiaten des Albertus Magnus Stipendienprogramms)
Angesicht des vielseitigen Programms kann die Jahresakademie als wichtiges Element der ideellen Förderung im Rahmen des Stipendienprogramms angesehen werden. Doch auch darüber hinaus ist ein positives Fazit zu ziehen: Durch die regelmäßigen Treffen sind mittlerweile Freundschaften zwischen den Stipendiaten entstanden, auf die sich die angenehme Arbeitsatmosphäre der Jahresakademie zurückführen lässt. Letztlich erfüllt sich dadurch ein Wunsch des Stipendienprogramms: der Austausch zwischen den Ortskirchen der verschiedenen Länder und Kulturen.
Roman Beck, Koordinator des Stipendienprogramms