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„Ministranten sollen Missionare sein.“

Papst Franziskus zu den Ministranten auf dem Petersplatz zum Anlass der 11. Internationalen Ministrantenwallfahrt

Der Internationale Ministrantenbund CIM (Coetus Internationalis Ministrantium) organisierte vom 2. bis 8. August die traditionelle internationale Ministrantenwallfahrt nach Rom, an dem dieses Jahr etwa 12.000 Ministranten und Ministrantinnen aus 23 Nationen teilgenommen haben.

Der Höhepunkt der Wallfahrt war die Begegnung und das Abendgebet mit Papst Franziskus am 4. August auf dem Petersplatz. Im Namen der anwesenden Ministrantinnen und Ministranten begrüßte Bischof Ladislav Nemet, Präsident des CIM, Bischof von Zrenjanin (Serbien) den Papst und betonte den Sendungsaspekt des Ministrantendienstes: „Sie [die Ministranten und Ministrantinnen] tragen die Liebe Gottes in die Welt hinaus und erzählen davon und bezeugen sie, weil sie glauben, dass allein die Liebe unsere Welt erneuern kann. Diese Mädchen und Jungen wollen heute mit Ihnen, Heiliger Vater, ihren Ministrantendienst und ihre Mission vor Gott bringen (…). Zugleich wollen sie von Ihnen Worte der Ermutigung hören, damit sie sich in ihren Herzen noch mehr verstärkt fühlen, die Liebe und die Barmherzigkeit Gottes in die Welt zu bringen.”
Im Namen der Ministrantinnen und Ministranten übergab  ein Messdiener aus der Ukraine dem Papst das weiße Pilgertuch als Symbol des Frieden und der Gemeinschaft der Ministranten mit dem Bischof von Rom. Dazu erklärte Bischof Nemet, welche Bedeutung die Pilgertücher und das weiße Tuch des Papstes hat: „Unsere Pilgertücher haben verschiedene Farben. So bunt, wie die Tücher sind unsere Herkunftsländer. So bunt ist unser Leben zu Hause. Manche von uns haben es besonders schwer. Unsere Freunde, die Ministranten aus der Ukraine, müssen heute mit dem Schrecken des Krieges in ihrem Land leben. Ihr Tuch, Heiliger Vater, ist weiß. Die Farbe des Friedens. Bitte nehmen Sie dieses Tuch aus den Händen eines Ministranten aus der Ukraine mit unserem Dank, dass Sie Heiliger Vater, für den Frieden so viel beten und tun. Dieses Tuch ist ein Zeichen der Verbundenheit mit allen anwesenden Ministranten und Ministrantinnen.“
Im Rahmen des gemeinsamen Abendgebetes auf dem Petersplatz bedankte sich Papst Franziskus beim Präsidenten Bischof des CIM für die Begrüßung und wandte sich zu den Ministranten und Ministrantinnen. In seiner Ansprache knüpfte er an das Motto der Wallfahrt „Hier bin ich, sende mich!“ (Jes 6,8) und betonte: „Wie Jesaja, so sind auch wir eingeladen, nicht in uns selbst verschlossen zu bleiben und unseren Glauben in einem unterirdischen Depot zu verwahren, in das wir uns in schwierigen Momenten zurückziehen können. Wir sind stattdessen aufgerufen, die Freude zu teilen – die Freude, sich als von der Barmherzigkeit Gottes Erwählte und Gerettete zu erkennen. Wir sind aufgerufen, Zeugen dafür zu sein, dass der Glaube fähig ist, unseren Schritten eine neue Richtung zu geben, und dass der Glaube uns frei und stark macht, für die Mission verfügbar und geeignet zu sein. Wie schön ist es zu entdecken, dass der Glaube uns aus uns selbst, aus unserer Isolierung herausgehen lässt! Denn wir sind erfüllt von der Freude, Freunde Jesu Christi zu sein, und das lässt uns auf die anderen zugehen und macht uns wie von selbst zu Missionaren. Ministranten sollen Missionare sein.“
Am Ende seiner Ansprache bedankte sich Franziskus bei den Ministrantinnen und Ministranten für ihren Altartdienst und dafür, dass sie auf dem Ruf Gottes bereits angefangen haben, wie Jesaja zu antworten: „Danke für eure Bereitschaft, am Altar des Herrn zu dienen, indem ihr diesen Dienst zu einem Übungsplatz der Erziehung zum Glauben und zur Liebe gegenüber eurem Nächsten macht. Danke, dass auch ihr angefangen habt, dem Herrn zu antworten, wie es der Prophet Jesaja tat: »Hier bin ich, sende mich!«“

 

Anschließend hatten etwa vierzig Ministranten und Ministrantinnen aus den verschiedensten Nationen die Möglichkeit gehabt sich dem Papst persönlich vorzustellen und kurz mit ihm persönlich zu sprechen. Das weiße Papsttuch tauschte ein Ministrant aus Österreich mit dem Papst gegen sein rotes österreichisches Tuch, das er dem Papst selbst angebunden hat. Die Stimmung auf dem Petersplatz aber auch auf den Straßen der Ewigen Stadt war in den drauffolgenden Tagen durch die große Freude von jungen Menschen geprägt, die unabhängig davon aus welcher Kultur sie kamen, welche Sprache sie redeten, auf der Straße einander begrüßten und als Zeichen der Zusammengehörigkeit ihre landesspezifische Tücher tauschten.

 

Aus dem deutschsprachigen Raum waren etwa 3 800 Ministranten und Ministrantinnen aus Österreich, Schweiz und Deutschland dabei. Der Erzbischof aus Salzburg, Franz Lakner, der neue Bischof aus Graz Wilhelm Krautwaschl, der Linzer Bischof Ludwig Schwarz und der Jugendbischof aus der Schweiz, Marian Eleganti sowie weitere zehn Bischöfe und Erzbischöfe haben ihre Ministranten nach Rom begleitet. Die meisten von ihnen blieben während der ganzen Woche bei ihren Minis und erkundeten mit ihnen gemeinsam – trotz 40 Grad Temperatur – die Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Eine Auswertung der 11. Internationalen Ministrantenwallfahrt erfolgt im September bei der jährlichen Generalversammlung des CIM, wo die Diözesanverantwortlichen für Ministrantenarbeit aus den verschiedensten Ländern Europas zugleich an einem Studientag zum Thema „Missionarische Dimension des Ministrantendienstes“ mit dem Pastoraltheologen Prof. Dr. Johann Pock aus Wien teilnehmen werden.

 

Grüße des Papstes nach Sankt Georgen: als Hauptorganisatorin der Ministrantenwallfahrt durfte ich Franziskus persönlich treffen. Er freute sich sehr, als er hörte, dass ich aus Sankt Georgen komme und richtete sofort herzliche Grüße nach Sankt Georgen aus. Das Gespräch dauerte nur einige Sekunden, aber seine aufrichtige Freude, über Sankt Georgen zu hören, war eindeutig erkennbar.

 

Fotos: CIM; SN/AP; Magyar Kurir; L´Osservatore Romano

  • t

    Klara A. Csiszar

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