Gebet für die Kirche Chinas in Sheshan

05. Juni 2013

Am 24. Mai, dem Fest der Muttergottes von Sheshan, pilgerten etwa 2000 chinesische Katholiken zu dem Marienheiligtum in der Nähe Shanghais. Vor sieben Jahren hatte Benedikt XVI an diesem für die chinesischen Katholiken wichtigen Fest den Weltgebetstag für die Kirche in China ins Leben gerufen. Papst Franziskus schloss sich dieser Tradition an, indem er in seiner Generalsaudienz am 22. Mai alle Gläubigen aufforderte, am 24. Mai in besonderer Weise für die chinesischen Katholiken zu beten, deren Ortskirche durch fortdauernde Interventionen des chinesischen Staates massiv bedroht ist. Die Geschichte des Marienschreins von Sheshan ist eng verbunden mit der Geschichte der Kirche in China: Nach der Ankunft europäischer Missionare stellte ein chinesischer Katholik im 1864 ein erstes Marienbild mit dem Titel „Hilfe der Christen“ auf. Nachdem die katholischen Bischöfe Chinas 1924 ihr Land der Gottesmutter geweiht hatten, pilgerten sie zur „Helferin der Christen“ nach Sheshan. Die anschließend errichtete Basilika wurde während der Kulturrevolution 1966-76 durch den chinesischen Staat enteignet und stark beschädigt. Die 1981 erfolgte Rückgabe und mühsame Renovierung konnte erst 2000 abgeschlossen werden, als eine Nachbildung der zerstörten bronzenen Marienstatue wieder auf der Kirchturmspitze angebracht werden konnte. Unmittelbar nach dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens im Jahr 1989 betete Johannes Paul II öffentlich zur Gottesmutter von Sheshan.

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Nach den Spannungen der vergangenen Jahre, die dem Austritt des frischgeweihten Bischof Ma aus der staatstreuen Vereinigung der Patriotischen Kirche folgten, und dem kürzlichen Tod des angesehenen 96jährigen Shanghaier Bischofs Luxian verwehrten die chinesische Behörden auch dieses Jahr wieder vielen Katholiken den Wunsch im Marienmonat Mai an der Wallfahrt nach Sheshan teilzunehmen.

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