Misereor Fastenaktion 2015

23. Februar 2015

„Wir werden alle sterben“. Unter diesem – zugegebenermaßen reißerischen – Titel präsentierte jüngst die Online-Ausgabe des Spiegels die Ergebnisse eines internationalen Forschungsteams zu möglichen menschheitsbedrohenden Szenarien. In ihrem Abschlussbericht „Global Challenges. 12 Risks that threaten human civilisation“ verdeutlichen die Forscher zweierlei:

  1. Hauptursache vieler Risiken ist der Mensch selbst, so z.B. bei den Gefahren eines nuklearen Krieges oder schädigenden Eingriffen in das weltweite ökologische Gleichgewicht.
  2. Die meisten Risiken – auch wenn sie nicht direkt vom Menschen verursacht wurden – ließen sich in den Griff bekommen, wenn die Menschheitsfamilie zusammen an der Lösung der Probleme arbeiten würde, z.B. bei Pandemien.

Auch die katholische Kirche verschließt ihre Augen nicht vor den globalen Herausforderungen, vor denen wir alle stehen. Mit Spannung wird die nächste Enzyklika von Papst Franziskus erwartet, die Mitte dieses Jahres erwartet wird und sich mit ökologischen Themen auseinandersetzen soll. Aber auch ohne päpstliches Wort engagieren sich bereits viele Christinnen und Christen für eine lebenswerte Zukunft.

Das bischöfliche Hilfswerk Misereor widmet z.B. ihre diesjährige Fastenaktion dem Klimawandel. Unter dem Thema „Neu denken! Veränderung wagen.“ wurde am 22. Februar die Fastenaktion im Dom zu Osnabrück bundesweit eröffnet. Misereor konkretisiert die verheerenden Folgen des Klimawandels anschaulich am Beispiel der Philippinen: Taifune treten häufiger auf und verändern ihre Routen, so dass nun auch Regionen betroffen sind, die früher in relativer Sicherheit leben konnten. Gleichzeitig erwärmen und versauern die Ozeane. Dies reduziert den Fischbestand und entzieht den Menschen ihre Lebensgrundlage. Durch den Anstieg des Meeresspiegels rechnet man damit, dass – bei gegenwärtigem Stand – bis 2050 etwa 13,6 Millionen Menschen auf den Philippinen heimatlos werden. Mit der Fastenaktion verfolgt Misereor gleich mehrere Ziele: „Gemeinsam wollen wir die Ursachen benennen, Konsequenzen für unser persönliches und gemeindliches Handeln ziehen, Forderungen an die Politik richten, die Solidarität mit den Opfern stärken und ihre Selbsthilfekräfte unterstützen.“ Wenn Sie Misereor unterstützen möchten, können Sie dies hier tun.

Diese globalen Herausforderungen machen auch vor dem IWM nicht halt. Mit internationalen Experten geht unsere diesjährige Jahrestagung der Frage nach, welche Impulse die Kirche der Nachhaltigkeitsdebatte mitgeben könnte.

Wir würden uns freuen, wenn wir Sie zu dieser Fachtagung vom 25. – 27. März bei uns in Sankt Georgen begrüßen dürften. Weitere Informationen zu dieser Konferenz und die Möglichkeit, sich anzumelden finden Sie hier.

Markus Patenge