Die ökumenischen Gespräche zwischen der russischen orthodoxen und der katholischen Kirche waren in den 1990er Jahren häufig vom Vorwurf an die katholische Kirche überschattet, sie betreibe auf dem traditionell orthodoxen Terrain Russlands aktiv Proselythismus.
Nach Ansicht des aus Deutschland stammenden Bischofs von Saratow, Clemens Pickel, nehme die Voreingenommenheit gegenüber Katholiken in den letzten Jahren aber ab. Es gebe in Russland heute viel weniger Ressentiments gegenüber Katholiken als vor 20 Jahren, als er, aus Dresden kommend, in der heutigen südrussischen Diözese Saratow zu arbeiten angefangen habe, sagte der Vize-Vorsitzende der katholischen Russischen Bischofskonferenz am Mittwoch in einem Gespräch mit „Kathpress“ am Rande der Generalaudienz mit dem Papst im Vatikan.
Das Bistum “St. Clemens” wurde am 11.02.2002 durch Papst Johannes Paul II errichtet. Bischofssitz ist die Kathedrale “St. Peter und Paul” in Saratow. Das Bistum umfasst eine Fläche von 1.350.000 km² (viermal so groß wie die Bundesrepublik) auf der 47 Millionen Menschen leben. In 54 Pfarreien gibt es 20.900 Katholiken, 47 Priester, 27 Ordensbrüder und 62 Ordensschwestern. Seit 2004 ist das Bistum staatlich anerkannt und damit einem “eingetragenen Verein” vergleichbar, der rechtsfähig ist. Damit hat die Kirche die Möglichkeit, Gäste einzuladen und Häuser zu errichten.
Pickel berichtet, dass praktisch alle Mitglieder der katholischen Kirche in diesem Teil Russlands aktiv am Leben der Kirche teilnehmen und oft Hunderte Kilometer reisten, um einen Gottesdienst mitfeiern zu können.
Von: (kathweb.at / KAP, Vatikanstadt, nachrichten.fromru.com)