Im Rahmen der Initiative „Vorhof der Völker“, die der päpstliche Kulturrat 2011 ins Leben gerufen hatte, fand am 13. und 14. September in Stockholm eine bemerkenswerte Konferenz statt.
An zwei aufeinander folgenden Abenden versammelten sich schwedische Naturwissenschaftler, Philosophinnen, Kulturschaffende, eine Bischöfin, sowie Vertreter atheistischer und humanistischer Verbände zu zwei Podiumsgesprächen über die Frage nach der „Welt mit oder ohne Gott“. Bemerkenswert war die Veranstaltung nicht nur, weil sie in einem der säkularisiertesten Länder der Erde einen Dialog zwischen Christen und Nicht-Christen ermöglichte, sondern auch weil dies im Gebäude der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften an einem Ort geschah, der durch Nobelpreisvergabe eine symbolträchtige Stätte der Wissenschaftskultur darstellt.
Umso erfreulicher ist die Einschätzung des schwedischen Jesuiten Ulf Jonsson, der sich als Konferenzteilnehmer gegenüber Radio Vatikan sehr beeindruckt von der offenen und respektvollen Gesprächsatmosphäre zeigte.
Die Konferenz wurde vom Päpstlichen Kulturrat in Zusammenarbeit mit der Schwedischen Botschaft beim Heiligen Stuhl, der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften und der erklärt atheistisch orientierten schwedischen Jugendorganisation Fryshuset durchgeführt.
Kardinal Ravasi, der es sich nicht nehmen ließ, beide Abendveranstaltungen persönlich zu eröffnen, hatte im Vorfeld ein Zeitungsinterview zu der geplanten Initiative gegeben und so dazu beigetragen, dass die schwedischen Medien überwiegend positiv und interessiert über die Veranstaltung berichteten.
Die im März 2011 mit ausdrücklicher Unterstützung von Papst Benedikt XVI ins Leben gerufene Gesprächsplattform „Vorhof der Völker“ trat bereits in mehreren Städten, u.a. in Bologna, Paris, Tirana und Barcelona mit Seminaren und Konferenzen in Erscheinung. Auf die weiteren Früchte dieser vielversprechenden Diaologinitiative dürfen wir gespannt sein. (rva)
Von: Simon Neubert