Die katholische Kirche ist im öffentlichen Leben als Akteurin bekannt, die sich im Bereich der schulischen, universitären und außerschulischen Bildung intensiv engagiert. Zuletzt veröffentlichte die Kongregation für das katholische Bildungswesen eine neue Orientierungshilfe mit dem Titel „Erziehung zum solidarischen Humanismus“. Darin wird der kirchliche Bildungsauftrag nicht nur mit Blick auf das Wohlergehen von Individuen innerhalb einer sich entwickelnden Gesellschaft verstanden. Im Zentrum steht vielmehr das Gemeinwohl aller Völker, Kulturen und Religionen und die Befähigung zur Koexistenz in einer globalisierten Welt mit vielfachen Differenzen und Machthierarchien. In globaler Perspektive kann Bildung daher nicht auf die Ebene der intellektuellen Einzelförderung reduziert werden.
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die nächste Jahrestagung des IWM mit dem christlichen Auftrag zur Bildung in der Welt von heute. Sie stellt die Frage nach den Bedingungen und Herausforderung, wenn das Ziel der Bildungsarbeit die Realisierung eines globalen „solidarischen Humanismus“ ist. Welche Strukturen und institutionellen Rahmenbedingungen sind für den Aufbau einer „Zivilisation der Liebe“ hilfreich und notwendig? Welche Rolle sollte die Kirche in Zukunft spielen? Wie sollte sie sich in den Bildungssystemen der verschiedenen Länder und Ortkirchen positionieren? Antwort geben werden uns internationale und interdisziplinäre Expertinnen und Experten aus dem kirchlichen und außerkirchlichen Bereich.