Weltgebetstag der Frauen - Eine Brücke über Konfessionen und nationale Grenzen hinweg

07. März 2014

Am 7. März 2014 findet der Weltgebetstag der Frauen statt – die größte ökumenische Basisbewegung von Frauen. Unter dem Motto „Wasserströme in der Wüste“ ist in diesem Jahr Ägypten ausrichtendes Land dieser Aktion. 

"Wasserströme in der Wüste" - Titelmotiv gestaltet von der Ägypterin Souad Abdelrasouk/Ägypten  © WGT e.V.

„Wasserströme in der Wüste“ – Titelmotiv gestaltet von der Ägypterin Souad Abdelrasouk
© WGT e.V.

In rund 170 Ländern der Erde engagieren sich Menschen am Weltgebetstag der Frauen, der immer am ersten Freitag im März begangenen wird, für globale Solidarität und die Menschenrechte von Frauen und Mädchen. Eine Besonderheit ist, dass der Gottesdienst jedes Jahr von Frauen aus einem anderen Land vorbereitet wird. Ziel ist, die Lebenssituation von Frauen in anderen Ländern kennen und verstehen zu lernen und vor Ort die gemeinsame christliche Verantwortung als Frauen zu stärken. 

Allein in Deutschland beteiligen sich hunderttausende Frauen, Männer und Kinder im Rahmen von Gottesdiensten und Aktionen am Weltgebetstag. Rund um den Erdball wird der von ägyptischen Christinnen verfasste Gottesdienst gefeiert und weltweit mit derselben Liturgie gebetet. Gerade in politisch und gesellschaftlichen Umbruchzeiten sind die aus Ägypten kommenden Bitten hochaktuell: Für alle Menschen in Ägypten – ob christlich oder muslimisch – „sollen sich Frieden und Gerechtigkeit Bahn brechen, wie Wasserströme in der Wüste“ (Bibelstelle Jes 41, 18ff) 

Wasser holen - zumeist die Arbeit von Frauen und Kindern ©MISEREOR e.V./ Abt. Afrika/Naher Osten

Wasser holen – die Arbeit von Frauen und Kindern © MISEREOR e.V./ Abt. Afrika/Naher Osten

Wasser als zentrales Thema des diesjährigen Weltgebetstages, hat gerade in Ägypten eine große Bedeutung, zählt es doch zu den wasserärmsten Ländern der Welt. Doch Wasserströme stehen auch als Hoffnungssymbol für Ägyptens Christinnen und Christen, die sich der Einschüchterung und Gewalt radikaler islamistischer Kräfte ausgesetzt sehen.

 Als Bewegung ist der Weltgebetstag bereits vor über 100 Jahren in den USA und Kanada entstanden, als dort Frauen in der äußeren und der inneren Mission ökumenische Gebetstage veranstalteten. 1927 wurde dann erstmalig ein weltweiter Gebetstag gefeiert. In Deutschland gilt das Jahr 1949 als Geburtsstunde des Weltgebetstages, denn in diesem Jahr wurde in Stein in der Nähe von Nürnberg erstmals eine Gottesdienstordnung in einer Auflage von rund 10.000 Exemplaren gedruckt und deutschlandweit verschickt. Heute werden ungefähr 1 Million Gottesdienstordnungen jährlich gedruckt.

 

Der Weltgebetstag (WGT) wird in Deutschland von über 20 Frauenverbänden und Frauengruppen der verschiedensten christlichen Religionsgemeinschaften getragen, die im Deutschen Komitee des WGT organisiert sind. Seit 1970 gehören hierzu auch römisch-katholische Frauenverbände. 

 

Barbara Katharina Haas