Nur noch etwa fünf Wochen und die besten Nationalmannschaften der Welt treffen sich zum Kräftemessen in Brasilien. Fussballbegeisterte fiebern diesem Ereignis entgegen und vielerorts wird schon hitzig diskutiert:
- Wird der sogenannte „Bayern-Block“ bis zur WM das Ausscheiden aus der Championsleague verarbeitet haben?
- Wird das WM-Lager der deutschen Nationalmannschaft rechtzeitig fertig?
- Wer soll für den Kader nominiert werden?
- Ist die Zeit endlich für den deutschen WM-Gewinn reif?
Allerdings ist die Weltmeisterschaft kein reiner Segen für Brasilien. Für den Ausbau der Spielstätten und die Unterbringung der Nationalmannschaften wurde ganze Familien in strukturschwache Regionen zwangsweise umgesiedelt. Die Öffentlichkeit protestierte gegen die immensen Investitionen in die WM während in Krankenhäusern z.T. die medizinische Grundversorgung nicht gewährleistet werden kann, Schulen verrotten und die soziale Ungleichheit stetig zunimmt.
(Quelle: www.flickr.com; Urheber: malavoda)
Bei aller berechtigten Vorfreude auf dieses große Sommerereignis, dürfen die Fussballfreunde nicht die Not der Menschen vor Ort und die strukturellen Probleme des Staates vergessen. Das Hilfswerk Misereor hat auf seiner Homepage hierzu einen Blog eingerichtet, der einen Blick hinter die WM wirft und auf die vielfältigen Probleme und Missstände hinweist.
Der offizielle Slogan zur WM lautet: „Juntos num só ritmo“ – „Alle im gleichen Rhythmus“. Dieses Motto sollte nicht nur das Sportereignis begleiten, sondern uns auch dazu ermutigen, wirklich ALLE in den Blick zu nehmen, um einen gemeinsamen fairen Rhythmus zu finden.
Markus Patenge