Zwei umstrittene Bischofsweihen in China

12. Juli 2012

Die komplizierte Situation der katholischen Kirche Chinas zeigte sich kürzlich aufs neue bei zwei Bischofsweihen in den chinesischen Städten Harbin und Shanghai.

Die Bischofsweihe des Priesters Yue Fusheng wurde ohne Auftrag des Papstes und entgegen mehrmaliger Bitten aus Rom durchgeführt. Wie der Heilige Stuhl in einer am 10. Juli veröffentlichten Erklärung feststellte, zog sich Yue Fushengfand damit die Tatstrafe der Exkummunikation zu. Die anderen Bischöfe, die bei der widerrechtlichen Bischofsernennung in Harbin zugegen waren, sollen nun über ihr Verhalten Rechenschaft ablegen, hieß es darin weiter.

Ausdrücklich gelobt wurden die chinesischen Gläubigen, die sich mit Gebet und Fasten für ein Nichtzustandekommen dieser umstrittenen Bischofsweihe eingesetzt hatten.

Dagegen wurde der frisch ordinierte Weihbischof von Shanghai Ma Daqin, der bei seiner Bischofsweihe am Samstag dem 7. Juli seinen Austritt aus der staatstreuen Katholischen Patriotischen Vereinigung verkündet hatte, von den chinesischen Behörden unter Arrest gestellt. Zuvor war seine Weihe sowohl vom Papst als auch von der Pekinger Führung genehmigt worden.
Mittlerweise demonstrierten chinesische Katholiken in Hongkong öffentlich für die Freilassung des neu ernannten Bischofs.
Der Schritt von Ma Daquin kann angesichts der angespannten Situation für kirchliche Amtsträger als bemerkenswert gelten, da katholische Geistliche in China normaler Weise durch die staatliche Patriotische Vereinigung anerkannt werden müssen, um nicht als „Untergrundpriester“ zu gelten.
In jüngster Zeit hat der Streit um die Ernennung von Bischöfen wiederholt zu Spannungen zwischen dem Vatikan und der chinesischen Regierung geführt.

Von: Simon Neubert

Quelle: rv/ZENIT/ucanews/channelnewsasia

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