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Interkulturelle Theologie G

Interkulturelle Theologie (IT) erforscht die vielfältigen kulturellen Gestalten, in denen das Christentum in der globalen Moderne in Erscheinung tritt und versucht diese miteinander ins Gespräch zu bringen. Ebenso sucht sie den Dialog mit nichtchristlichen Kulturen und Religionen, in denen sie das Wirken des Geistes Gottes erkennt.

Bildquelle: IWM
Interkulturelle Theologie, so wie sie am IWM betrieben wird, versteht die Pluralität menschlicher Kulturen dabei nicht als Defizit, sondern als Ausdruck des Reichtums der mannigfachen Wege Gottes, sich den Menschen mitzuteilen.

 

Im interkulturellen und interreligiösen Dialog sieht sie ein unverzichtbares Mittel gegenseitiger Bereicherung und Korrektur sowie den ausgezeichneten Weg, um dem Reichtum der Offenbarung Gottes in der Geschichte der Menschen gerecht zu werden. Kontextualität begreift sie als konstitutives Charakteristikum jeder Form von Theologie und Glauben, ohne dabei die Ansprüche von Universalität und Wahrheit zu verabschieden.

Als relativ junge Disziplin greift die IT in ihrer Forschung auf ein vielfältiges methodisches Instrumentarium zurück. Sie verwendet sowohl philosophische als auch soziologische, kulturanthropologische, psychologische, historische, exegetische und systematisch-theologische Methoden. Das inter- und transdisziplinäre Gespräch ist ein zentrales Charakteristikum interkultureller theologischer Forschung.
Zentrale Themen der IT sind das Verhältnis von Evangelium und Kultur, Universalität und Kontextualität, Dialog der Religionen, Struktur und Dynamik von In(ter)kulturationsprozessen sowie von interkulturellen und interreligiösen Konflikten, Theorien des Fremden, Konstruktion kultureller Identitäten, Phänomene der Übersetzung, Fundamentalismus, interkulturelle und interreligiöse Gastfreundschaft, Globalisierungs- und (Post-)Säkularisierungsprozesse, Post- und Neokolonialismus etc.
Das IWM praktiziert den interkulturellen und interreligiösen Dialog nicht als Selbstzweck, sondern mit einer klar ethischen Zielsetzung. Letzter Horizont ist es, durch die Förderung der Verständigung zwischen Kulturen, Religionen und Völkern zu mehr Frieden und Gerechtigkeit sowie zur Bewahrung der Schöpfung beizutragen und damit einen Beitrag zum Aufbau des Reiches Gottes zu leisten. Innerhalb der vorherrschenden ökonomisierten Sicht auf die Weltgemeinschaft versucht sie damit eine alternative Vision der Menschheitsfamilie glaubhaft zu bezeugen.
Verantwortlich: Markus Luber
Bildquelle: IWM