Mission und Bildung Y
Das Verhältnis zwischen „Mission und Bildung“ ist vielfältig. Es kann sich auf die Präsenz der Kirche im (formalen) Bildungsbereich beziehen und darauf, wie diese Präsenz zu verstehen und zu begründen ist. Dabei kann der Blick sowohl auf die Geschichte des kirchlichen Engagements als auch auf den aktuellen Beitrag der Kirche(n) gerichtet werden. Umgekehrt kann auch die Rolle der (Aus-)Bildung zur integralen Mission bzw. Sendung der Kirche analysiert werden (inkl. welche Inhalte und Methoden geeignet sind), was im Rahmen der aktuellen Überlegungen zur Synodalität besonders wichtig erscheint.
Forschungsprojekt: „Synodalität vor Ort: Entwicklung eines mehrstufigen Kompetenzmodells für eine missionarisch-synodale Pastoral“

Basierend darauf sollte sich die Kirche in den nächsten Jahren mit einer zweiten bedeutenden Frage beschäftigen: wie kann man eine missionarisch-synodale Pastoral vor Ort gestalten? Welche Merkmale, Fertigkeiten und Fähigkeiten (was in der Fachliteratur als „Kompetenzen“ bezeichnet wird – siehe Krumm et al., 2012) sollen Katholiken innehaben bzw. entwickeln, um eine missionarisch-synodale Kirche vor Ort zu gestalten und die neuen Aufgaben und komplexe Entscheidungssituationen, die damit auftauchen, bewältigen zu können?

(a) alle Gläubigen – das Volk Gottes,
(b) pastoral Tätige bzw. Verantwortliche, und
(c) die Leitung der Ortskirchen.
Das Bottom-Up Verfahren wird nach der Methode der Theologischen Partizipatorischen Aktionsforschung (PAF) laufen, ein theologisch-methodologischer Ansatz, der die Wissensproduktion von „den Menschen im Handlungsfeld“, ihrer Analyse und Aktion ins Zentrum stellt. PAF basiert auf einer Partnerschaft zwischen Teilnehmenden einer Organisation, die an der Lösung eines Problems oder an der Weiterentwicklung ihrer Tätigkeit interessiert sind, und Forscher:innen, die sich dafür interessieren, etwas Neues aus der Praxis zu lernen (Cameron et al., 2010; Landkammer, 2012).
Der kooperative Charakter des Ansatzes unterscheidet sich von konventioneller (qualitativen) Forschung und beinhaltet ein immenses Bildungs- und Transformationspotenzial durch die aktive Beteiligung der praxisengagierten Menschen und die selbstkritische Reflexion der eigenen Praxis. Um die Interkulturalität der katholischen Kirche einzubeziehen, werden Ortskirchen Deutschlands und der Weltkirche eingeladen mitzumachen.

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cCameron, H., Bhatti, D., Duce, C., Sweeney, J., & Watkins, C. (2010). Talking about God in Practice: Theological Action Research and Practical Theology. SCM Press. https://brill.com/view/journals/ep/3/1/article-p147_11.xml
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cKrumm, S., Mertin, I., & Dries, C. (2012). Kompetenzmodelle. Hogrefe.
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cLandkammer, N. (2012). Vermittlung als kollaborative Wissensproduktion und Modelle der Aktionsforschung. In B. Settele & C. Mörsch (Hrsg.), Kunstvermittlung in Transformation. Scheidegger & Spiess.
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cXVI Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode. (2024a). „Wie wir eine missionarisch-synodale Kirche sein können“. Instrumentum laboris für die zweite Sitzung (Oktober 2024). https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2024/INSTRUMENTUM-LABORIS-2-A4-DE.pdf
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cXVI Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode. (2024b, Oktober 26). Schlussdokument der XVI. Generalversammlung. https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2024/2024-10-26_Weltsynode-Abschlussdokument-TED.pdf