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Die Notwendigkeit einer interkulturellen Theologie im Kontext der Sahelzone.

Im letzten Semester führten DDr. Markus Luber SJ und Dr. Rodrigue Naortangar SJ ein gemeinsames Seminar zu Kirche und Postkolonialismus an der PTH Sankt Georgen durch.

 

Diese Thematik hat Pater Luber genutzt, um ein Gespräch mit Pater Rodrigue über die Notwendigkeit einer interkulturellen Theologie im Kontext der Sahelzone zu führen.

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Für seine Analyse der Situation in der Sahelzone und der Rolle der Kirche hat der studierte Ethnologe Dr. Naortangar SJ eine interdisziplinäre Herangehensweise gewählt, die qualitative Forschung (Feldforschung) beinhaltet. In seinem anthropologisch und geschichtlich orientiertem Buch über den Tschad, versucht er die Spaltung des Landes ethnologisch zu erklären. Derzeit liegt sein Fokus auf Burkina Faso und Mali, wo weitere Feldforschungen geplant sind. Aus den gewonnenen Erkenntnissen zieht Dr. Naortangar SJ den Schluss, dass die Theologie einen Beitrag zu Lösungen in dieser Region leisten kann.
Nach seinen empirischen Forschungen in der Sahelzone, insbesondere in Ländern wie Tschad, Burkina Faso, Mali und Niger, haben sich für Dr. Naortangar SJ drei zentrale Herausforderungen herauskristallisiert: Gerechtigkeit, Autonomie und Begegnung als Weg zu einer gemeinsamen Identität und Zugehörigkeit.

Die Untersuchung zeigt, dass die Unruhen in der Region nicht primär durch Armut, sondern durch tiefgreifende Ungerechtigkeit in sozialen, wirtschaftlichen und politischen Bereichen verursacht werden. Diese Ungerechtigkeiten tragen zur Zerstörung der Gesellschaften bei und verstärken das Bedürfnis nach einer gerechten, selbstbestimmten Zukunft.

 

Ein weiteres zentrales Thema ist der Wunsch der jüngeren Generation nach Selbstständigkeit und Autonomie. Obwohl afrikanische Länder das Potenzial hätten, sich selbst zu versorgen, werden sie als arm und hilfsbedürftig wahrgenommen. Viele afrikanische Denker berufen sich auf den Begriff der Autonomie, um eine zweite Unabhängigkeit zu fordern – eine Unabhängigkeit von externen Hilfsquellen, um die eigene Würde und Selbstbestimmung zu bewahren. Das ist eine zentrale Forderung, die eine ganze Generation prägt.

 

Als weiterer Schwerpunkt sind interkulturelle Begegnungen entscheidend für das Verständnis zwischen verschiedenen Gruppen, sowohl in der Theologie als auch in der Politik.

Dr. Naortangar SJ schlägt vor, eine „Theologie des Vertrauens“ zu entwickeln, die auf der christlichen Tradition basiert, aber in einer säkularen Sprache formuliert wird, die für alle verständlich ist, auch für Muslime und Anhänger traditioneller afrikanischer Religionen. Diese Theologie soll helfen, das Vertrauen in der Gesellschaft wiederherzustellen und einen gemeinsamen Blick auf die Zukunft zu ermöglichen.

 

Der Kameruner Theologe Fabier-Emusipoulagat, dient mit seinem Konzept der „kritischen Utopie“ als Grundlage für diese Theologie. Die Theologie des Vertrauens kann dadurch als theologischer Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Sahelzone durch den Aufbau von Vertrauen verstanden werden.

Dr. Rodrigue M. Naortangar SJ ist am Institut de Théologie de la Compagnie de Jésus beschäftigt und doziert dort hauptsächlich zur systematischen Theologie, Fundamentaltheologie und Dogmatik. Zudem ist er wissenschaftlich mit einem kleinen Verlag in der theologischen Landschaft der Elfenbahnküste präsent.

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