Aktuelles Heft Lebendige Seelsorge
Fokus Weltkirche
Mit den Beiträgen rücken Themen aus den verschiedenen Teilen der Weltkirche in den Blick, die dort theologiegenerativ und pastoralkreativ wirksam sind.
Exemplarisch werden Orte und Kontexte vorgestellt, die vielleicht in der westeuropäischen Wahrnehmung unterrepräsentiert sein könnten. Es werden dabei verschiedene Facetten des Christseins gezeigt und es kommen Stimmen sowie Bewegungen aus der Weltkirche, oft an der Schnittstelle von Religion und Politik, zu Wort. Diskutiert werden unter anderem der Einsatz für die Rechte von Indigenen auf den Philippinen, der Rechtspopulismus in Ungarn und die Versöhnung nach Konflikten im Gebiet der Großen-Seen-Länder in Afrika. Aus den USA wird ein pastoraler Ansatz zur hybriden Frömmigkeit durch Migration vorgestellt, und aus Lateinamerika ein theologischer Impuls, der die Stärkung der Frauen mit dem Bewahren der Schöpfung verbindet.
Das IWM ist mit zwei Beiträgen vertreten:
Dr. Dr. Markus Luber SJ mit „Interkulturelle Transzendenzerfahrungen – Weltkirchliche Dynamik zwischen globaler Verantwortung und Provinzialismus“:
Vielfach ist das Zweite Vatikanische Konzil als die große weltkirchliche Zäsur in der katholischen Kirche bezeichnet worden. Emblematisch kam dies durch die Präsenz von Bischöfen aus aller Welt zum Ausdruck. Doch erst jetzt vollzieht sich die Transformation zu einer Anatomie des gleichberechtigten Zusammenwirkens. Für die selbstbewussten Ortskirchen ist die Asymmetrie der Missionssituation nur noch bedingt prägend. Im Hintergrund steht eine Verschiebung in den symbolischen Machtverhältnissen.
Dr. Catalina Cerda-Planas mit „Eine synodale Kirche soll Vielfalt und Kontextualität einbeziehen können“:
Obwohl die letzten Weltsynoden (z.B. zu Themen wie Familie oder Jugendlichen) auch Konsultationsprozesse einbezogen haben, hat die laufende Weltsynode zur Synodalität die lokale und regionale Zuhörensphase absichtlich verstärkt als Ausübung und Ausdruck gelebter Synodalität. Dies öffnet die Tür zu den vielfältigen Kontexten, Erfahrungen und Bedürfnissen der Ortskirchen, bringt aber auch logischerweise Spannungen mit sich. Darum bewegt sich die gegenwärtige Weltsynode zwischen dem globalen Anspruch einer synodalen Weltkirche und dem Ringen um Anerkennung der lokalen Praxis der Ortskirchen. Ein gutes Beispiel dafür ist die jüngste Studie von IWM und KAAD zum „Synodalen Weg aus weltkirchlicher Perspektive“, deren Ergebnisse in diesem Beitrag zusammengefasst werden.
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