Vor zwei Jahren feierte die katholische Kirche das 50jährige Jubiläum des Abschlusses des II.
„Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet.“ (NA 2)
„Deshalb mahnt sie ihre Söhne [der Kirche], daß sie mit KIugheit und Liebe, durch Gespräch und Zusammenarbeit mit den Bekennern anderer Religionen sowie durch ihr Zeugnis des christlichen Glaubens und Lebens jene geistlichen und sittlichen Güter und auch die sozial-kulturellen Werte, die sich bei ihnen finden, anerkennen, wahren und fördern.“ (NA 2)
Im ersten Dokument (FABC Papers 152) findet sich ein Überblick von Erzbischof Michael Fitzgerald, früherer apostolischer Nuntius in Ägypten, über Nostra aetate. Er sprach auf der Konferenz zu „Geschichte, Theologie und heutigen Herausforderungen von Nostra aetate“ aus der Perspektive 50 Jahre nach der Veröffentlichung. Der indische Theologe und Priester Felix Wilfred sprach zum Thema: „Eine asiatische Relecture von Nostra aetate nach 50 Jahren und ein Blick nach vorne“. Und schließlich stellen Bejoy Nicephorus D´Cruze (Bischof von Sylhet, Bangladesch), Matthew Park Moonseong (Mitglied der Kommission zur Förderung der Einheit der Christen und des interreligiösen Dialogs der Katholischen Bischofskonferenz von Korea) und Orlando Kardinal Quevedo (Erzbischof von Cotabato, Philippinen) die Früchte des interreligiösen Dialogs in Asien der letzten 50 Jahre vor. Im Vordergrund stehen dabei die drei Fragen: Wo stehen wir jetzt? Was haben wir gelernt? Wohin führt der Weg?
Im dritten und letzten Dokument (FABC Papers 154) finden sich weitere Kontextualisierungen, Herausforderungen und Weiterführungen von Nostra aetate im asiatischen Kontext. Der pakistanische Friedens- und Entwicklungshelfer Javaid William gibt einen Einblick in das erstarken von Fundamentalismus und religiöser Gewalt in Asien. Der philippinische Missionswissenschaftler Andrew Gimenez Recepcion thematisiert das Spannungsverhältnis zwischen dem christlichen Auftrag des Zeugnisgebens für Christus und dem Respekt vor der Wahrheit und Heiligkeit anderer Religionen. Und zum Schluss untersucht der malaysische Priester Clarence Devadess die Bedeutung der Enzyklika Laudato si’ für den interreligiösen Dialog in Asien.
All diese englisch-sprachigen Konferenzbeiträge geben einen hervorragenden Einblick in verschiedene asiatische Kontexte, Theologien und Herausforderungen des interreligiösen Dialogs. Man kann der FABC wirklich danken, dass sie diese Beiträge kostenfrei zur Verfügung stellt, damit sich auch andere Theologinnen und Theologen oder auch andere Interessierte an diesen asiatischen Reflexionen zu Nostra aetate bereichern können.
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Markus Patenge