Jahresakademie des Katholischen Akademischen Ausländer-Dienstes:
„Die derzeitigen Debatten und offenen Briefe aus allen Teilen der Welt zeigen, wie sehr es nötig ist, die deutsche Ortskirche mit der Weltkirche ins Gespräch zu bringen“, erläuterte P. Dr. Hans Langendörfer SJ, Präsident des KAAD, das Anliegen der Jahresakademie. „Wir wollten daher wissen, ob die Anliegen und Themen des Synodalen Weges tatsächlich partikulär sind oder ob auch andere Ortskirchen daran anknüpfen können“.
Aufgrund dieser Fragestellung wurde vom KAAD im Vorfeld der Jahresakademie – zusammen mit dem Institut für Weltkirche und Mission (IWM) – zu diesem Thema eine Online-Umfrage durchgeführt, an der sich über 600 katholische Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Alumni des KAAD, des Albertus-Magnus-Programms (AMP) und des Stipendienwerks Lateinamerika Deutschland (ICALA) beteiligten. Mit der Umfrage wurde erkennbar, dass die verschiedenen Themen des Synodalen Weges von Bedeutung für andere Ortskirchen sind, obwohl sichtbare Unterschiede zwischen Regionen, Konfessionen und manchmal Geschlecht und Alter zu beobachten sind. (Forschungsprojekt „Synodaler Weg – Weltkirchliche Perspektiven: Erhebung unter den Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Alumni des KAAD und des AMP zum Synodalen Weg in Deutschland“).
Nach der Begrüßungsrede von Generalsekretärin Frau Dr. Nora Kalbarczyk konnte Prof. Dr. Thomas Söding (Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, ZdK, und Vizepräsident des Synodalen Weges sowie Vertrauensdozent des KAAD in Bochum) in seinem Vortrag die verschiedenen theologischen und kirchlichen Perspektiven, die im Synodalen Weg eine Rolle spielen, hervorheben.
Unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin aus Chile, Catalina Cerda Planas, nahm am dritten Forum („Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“) teil, wo sie ein Statement als Respons auf den Vortrag von Prof. Dr. Margit Eckholt abgeben und einen Diskussionsbeitrag aus lateinamerikanischer Sicht leisten konnte:
In ihrem Vortrag ging Frau Prof. Dr. Eckholt darauf ein, warum das Thema der „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ für die Diskussion über den synodalen Weg wichtig ist. Sie hat betont, dass es nicht in erster Linie und nicht vorrangig um den Zugang zu Machtpositionen geht (obwohl auch das dazugehört), sondern dass es primär um das Verständnis und die Erfahrung der Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen geht. Daher muss auch ihre Struktur, einschließlich ihrer Dienste und Ämter, Ausdruck des Volkes Gottes sein und ihm dienen, wie Lumen Gentium bekräftigt. In diesem Sinne wäre es nötig zu argumentieren, warum die Frauen von diesen Rollen ausgeschlossen sind und nicht umgekehrt.
In ihrer Response hat Frau Cerda Planas einige fundamental-theologischen Aspekte (wie die Synodalität al modus der Kirche, die Zeitgeschichte als theologischer Ort und die Spannung zwischen Kontextualität und Universalität) erwähnt. Schwester Helena Yan Li aus China hat in ihrer abschließenden Response über die Lage der Frauen vor Ort berichtet, sowohl aus einer gesellschaftlichen als auch aus einer kirchlichen Perspektive.
In einer anschließenden Podiumsdiskussion wurden die Ergebnisse zusammengetragen, wo Frau Cerda Planas als Vertreterin ihres Forums teilnehmen konnte. Nach den Zusammenfassungen der Foren hat Frau Dr. Kalbarczyk mit Frau Dr. Constansia Mumma-Martinon aus Kenia und mit Frau Cerda Planas aus Chile, die Lage und lokalen Herausforderungen der Katholischen Kirche in diesen zwei Ländern vertieft. „Dabei ist die Vielfalt und Vielstimmigkeit der Weltkirche deutlich geworden“, so Dr. Nora Kalbarczyk, Generalsekretärin des KAAD.
Nach dem thematischen Abschluss der Jahresakademie zur „Synodale Kirche – Weltkirchliche Perspektiven“, wurde der Preis der „KAAD-Stiftung Peter Hünermann 2022“ an vier libanesische Professoren für ihr herausragendes zivilgesellschaftliches Engagement verliehen, gefolgt vom internationalen Festgottesdienst sowie den Treffen der interdisziplinären Fachgruppen der weltweiten KAAD-Gemeinschaft zu dringenden Themen wie u. a. „Wasser“, „Globale Gesundheit“ und „Frieden und Gerechtigkeit“.
- Wissenschaftliche Mitarbeiterin – Mission und Bildung