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Entwicklung eines integralen Missonsbegriffs
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    „Ich hoffe, dass alle Gemeinschaften dafür sorgen, die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um auf dem Weg einer pastoralen und missionarischen Neuausrichtung voranzuschreiten, der die Dinge nicht so belassen darf, wie sie sind. (…) Versetzen wir uns in allen Regionen der Erde in einen ‚Zustand permanenter Mission‘.“ (EG 25)
Papst Franziskus erhofft von der dynamischen Kraft der Mission den Aufbruch der Kirche (vgl. EG 19-49). Bemerkenswert ist es, wie gern er, ohne jeglichen Vorbehalt, den Begriff Mission verwendet. Ein Begriff, der im profanen Sprachgebrauch unseres Jahrhunderts aussagekräftig zwar verwendet wird, aber als theologischer Terminus immer mehr eliminiert oder durch den Begriff der Evangelisierung ersetzt wird. Es stellt sich die Frage, ob wir diese Tendenz einfach zur Kenntnis nehmen oder ob wir sie doch besser als eine Herausforderung der Missionswissenschaft verstehen und dementsprechend an einem authentischen Missionsverständnis arbeiten?

 

Im Sinne seines wissenschaftlichen Profils hat sich das Institut für Weltkirche und Mission die Entwicklung eines integralen Missionsbegriffs (vgl. Collet 2002b, 231) vorgenommen. Es handelt sich dabei um eine Grundlagenforschung, in der die Aspekte des Dialogs und der Verkündigung  (bzw. der Diakonia und Martyria) zu einer sinnvollen Einheit kommen. Dadurch wird erhofft, dass der Missionsbegriff in die Theologie (bestens reflektiert) nicht nur positiv aufgenommen wird, sondern auch eine starke Aufwertung der Mission bewirkt.

 

Im Forschungsprozess wird die Entwicklung des Missionsverständnisses von einem exklusivistisch geprägten hin zu einem inklusivistisch verstandenen Begriff dargestellt, die – konsequenter Weise – auch das Selbstverständnis der Kirche von „Syllabus errorum“ (1864) zu „Evangelii Gaudium“ (2013) bezeugt. Die Neubestimmung der Kirche durch das II. Vatikanische Konzil und in der Zeit danach wirft auch für das Missionsverständnis Fragen auf, die im Projekt aufgegriffen, reflektiert und der Öffentlichkeit für die Rezeption vorbereitet werden. Zu solchen Fragen zählen z. B. der Stellenwert der Verkündigung im missionarischen Geschehen oder das Verhältnis zwischen Diakonia und Martyria im missionarischen Handeln.

Primäre Indikatoren der Forschung sind die missionarischen Praktiken vor Ort. Die Analyse der konkreten Missionspraxis in den Ortskirchen soll die Grundlage der Begriffsbestimmung bilden. Der Reflexion von Analysenergebnissen stehen sowohl kirchliche Dokumente, einschlägige Fachliteratur als auch Grundsätze anderer Wissenschaften (Anthropologie, Soziologie, Psychologie) zur Seite. Es wird ein wissenschaftlich fundiertes Missionsverständnis herausgearbeitet, das sich nicht nur einseitig von der Praxis inspirieren lässt, sondern auch das konkrete missionarische Handeln in authentischer Weise inspirieren wird.

Aus dem Forschungsprojekt ging die Jahrestagung 2016 „Mission 21“ hervor. Die Teilnehmer und die Teilnehmerinnen der Tagung machten sich auf die Suche nach einem zeitgemäßen Missionsverständnis und ließen sich dabei von dem asiatischen Theologen und Religionswissenschaftler Jonathan Y. Tan inspirieren.

  • ehem. wissenschaftliche Mitarbeiterin – Forschungsprojekt „Integraler Missionsbegriff“
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